Das mache ich gerne.
Früher hatte ich meist das Gefühl, den Tag einfach nur hinter mich gebracht zu haben - unproduktiv und unbewusst. "Wie traurig," dachte ich damals, "dass du so wenig zu machen scheinst, dein Leben an dir vorbeizieht". Doch: Stimmte dies tatsächlich? Wie kam es zu dieser Bewertung?
Seit mehr als drei Jahren lebe ich nun alleine, studiere und arbeite hin und wieder nebenbei. Mein Haushalt muss ebenfalls geführt werden, sowie eingekauft und Sport getrieben, zudem möchte ich auch meine Freunde und meinen Freund nicht links liegen lassen und sie regelmäßig sehen.
Jeder von uns bringt jeden Tag all diese Dinge unter einen Hut (die Uni lässt sich beliebig ersetzen, ebenso wie andere Punkte in meiner Liste). Führen wir uns all diese Punkte vor Augen und ergänzen sie durch Lebensnotwendiges, scheint ein 24-Stunden-Tag plötzlich unglaublich kurz.
Jeder von uns lebt anders und so war es mein Fehler in der Vergangenheit, meine verbrachte (tägliche) Lebenszeit mit jener meiner Mitmenschen zu vergleichen (facebook und Co. liefern hierfür die besten Voraussetzungen).
Nicht ich selbst bewertete mein Leben und die Dinge, die ich tagsüber gemacht hatte, sondern ich tat dies durch die Augen anderer Menschen. Ich denke, der Fehler ist, den Vergleich zu anderen zu ziehen und das eigene Leben samt unserer Fähigkeiten aus den Augen zu verlieren. Haben wir einen Tag glücklich hinter uns gebracht? Sind wir stolz auf unsere Arbeit, unsere Ergebnisse?
Wir sollten uns selbst wieder mehr in den Fokus rücken, denn die einzige Person, der wir uns verpflichten, sind wir selbst. Selbstverständlich haben wir in unserem Leben auch anderen Menschen gegenüber Verpflichtungen, in manchen Fällen gehen wir diese auch gerne ein, dennoch sollten wir uns selbst dabei nicht aus dem Auge verlieren und auch Nein sagen können.
"To live is the rarest thing in the world.
Most people exist,
that is all."
- Oscar Wilde
Irgendwann sah ich ein, dass ich aufhören musste, mich durch die Augen anderer zu bewerten. Natürlich habe ich tatsächlich Tage, an welchen ich kaum etwas Zustande bringen, doch dann gibt es diese anderen, wenn die Energie förmlich aus mir heraussprudelt und mich der Tatendrang packt. Ich bin produktiv, aber wäge auch ab, und hin und wieder beschließe ich, dass die Arbeit auch auf mich warten kann, ich ihr das Leben und die Zeit mit Freunden vorziehe. Leben bedeutet abwägen und für sich selbst zu entscheiden.
Ich führe heute regelmäßig Tagebuch, lasse meinen Tag Revue passieren und merke, was ich geleistet habe. So ist jeder Tag auf seine eigene Art produktiv. So lebe ich bewusster, besonders, wenn ich die Zeit genieße.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen, (un-) produktiven Abend :)
"Either you run the day
or the day runs you."
- Jim Rohn
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