Ein gewohnter Dialog:
Eine beliebige Person fragt: "Was studierst du denn?",
worauf ich antworte: "Ethnologie und Germanistik."
worauf ich antworte: "Ethnologie und Germanistik."
Was höchstwahrscheinlich prompt folgen wird (so war es bei mir bisher der Fall), ist ein verwirrter Gesichtsausdruck, welchem meist ein: "Was?" folgt.
Ja, so ist das in meinem Leben. :D
Mein Studiengang ist in Deutschland durchaus häufg vertreten, jedoch unter verschiedenen Namen, weswegen wahrscheinlich manche keine Verknüpfung herstellen (können). Heute möchte ich euch ein bisschen was über ihn erzählen, sodass ihr mich besser kennenlernen könnt:
Die Anthropologie gilt als "Mutter" meines Studienfachs, welches besonders in den USA einen hohen Bekanntheitsgrad hat und in vier Teilgebiete unterteilt ist, welche dort gleichzeitig studiert werden: Archäologie, Linguistik, physische Anthropologie und kulturelle Anthropologie.
Letzteres studiere ich, an manchen Orten in Deutschland wird mein Studienfach unter diesem Namen unterrichtet (oder auch als soziale Anthropologie, nach dem britischen Vorbild), in meinem Fall wird es Ethnologie genannt.
Früher wurde sie häufig als "Völkerkunde" bezeichnet, von diesem Begriff hat man sich aber vielerorts abgewandt. Ich denke, jetzt könnt ihr euch schon mehr darunter vorstellen?
Die Ethnologie versucht ethnographisch andere Kulturen zu verstehen. Ich lerne somit viel über andere Kulturen, deren Traditionen und die Sprache. In meine Fall liegt der Schwerpunkt auf Südostasien und Ozeanien (hauptsächlich Melanesien). Wir können also von Indonesisch, über Hindi und Tamil bis hin zu Tibetisch sehr viele Sprachkenntnisse erwerben. Das Ziel der Ethnologie ist es, ein Verständnis anderer Menschen und ihrer Kultur, ohne eine wertende Haltung einzunehmen.
Ich weiß, dass klingt vielleicht trocken, aber jeder Mensch, der einmal für längere Zeit im Ausland gelebt hat, weiß, was es bedeutet, neue Menschen und eine neue Kultur kennenzulernen, in diese einzutauchen und ein (vorübergehender) Teil zu werden. Genau das schafft mein Studiengang jeden Tag auf's Neue. Man räumt mir Vorurteilen auf, lernt Länder und Ethnien dieser Welt kennen, von denen man zuvor nicht einmal wusste, dass sie existierten. Man entdeckt neue Sichtweisen und entwickelt sich selbst jeden Tag ein Stückchen in eine andere, neue Richtung.
Ja, mein Studiengang hat mich verändert, offener gemacht und deckt sich so unglaublich gut mit meinem chronischen Fernweh und meiner Reiselust. Als ich mich für die Bewerbung entschied, warf ich all meine anderen Studienpläne, die ich über viele, viele Jahre gehegt hatte über Bord - und was soll ich sagen? Etwas Besseres hätte mir kaum passieren können, denn kein anderer Studiengang würde besser zu mir und meiner Persönlichkeit passen! :)
Vielleicht ist euch dieses Zitat ja bekannt? Mead zählt zu den ersten weiblichen Ethnologinnen. ;) |
You don't speak German? On the right side you can find the button for a translation. Right now I do not have the time to do it by myself but I will catch up on it as fast as I can. ;) Enjoy!
Das mit dem chronischen Fernweh und der Reiselust kenne ich nur zu gut :-D
AntwortenLöschenLieben Dank noch für dein Kommentar auf meinem Blog, habe mich sehr darüber gefreut.
LG Steffi